Geschichte  von  Bönninghausen

 Bönninghausen fand man bis zum frühen Mittelalter unter dem Namen Bennenhusen.

 Danach unter dem Namen Benninghausen mit Abwandlungen.

 

826/876

Erste geschichtliche Erwähnung von Bönninghausen/Bennenhusen.

Notiert in der Corveyer Traditionsnotiz des 9. bis 11. Jahrhunderts 

des 822 neu gegründeten Klosters an der Weser.

Notierung :  Der Graf Ricdag schenkte eine Hufe in Bennenhusen. 

Der Graf Leodulfus (Luidulf) schenkt eine Hufe in Bennenhusen.

  

 

 

Gedenktafel des Grafen Rigdag in der Krypta der Klosterkirche zu Lamspringe.

 

1008/1009

Notierung : Hessi macht eine Schenkung in Bennenhusen.

 

1010/1015

Notierung : Der Laie Volcmarus schenkt eine Familie in Bennenhusen.

 

1120

Corveyer Mönche errichten einen  Fronhofverband. Die rasch anwachsende Bevölkerung im Hochmittelalter machte eine Erweiterung der Siedlungs-Anbaufläche notwendig. Es wurde weiter westlich ein neues Dorf angelegt, das heutige Mönninghausen. Der Oberhof wurde ins neu erschlossene Dorf verlegt.

 

1295 u. 1400

Die Adelsfamilie der von Bönninghausen wird erstmals im benachbarten Geseke erwähnt.

 

Notierung :

Johann von Benninchusen Consul zu Geseke bezeugt, das Rudolf von Wansielo dem  Abt von Liesborn einige Grundstücke des Hofs Gelincdopp für 18 Solid verkauft. (1295)

 

Notierung :

Heinrich von Bönninghausen schwor 1400 zu allen Heiligen, das er die Geseker Feldmark nicht von Rheinischen Schafen abweiden wollte.

 

  

 

Wappen der Familie von Bönninghausen  (Ein Zusammenhang der Familie mit dem

Dorf Bönninghausen konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden.)

 

1452

Erwähnung eines Freistuhls in Benninghusen, zugehörend dem Freistuhl Stalpe.  

Es werden 8 Bauernhöfe genannt, Alteingesessene.

 

1536

Schatzungsregister für die Burschafft Bennyngkhuißen (Bönninghausen)

(Staatsarchiv Münster, Herzogtum Westfalen, Landstände IV, Nr. 1)

es zahlten:                                                                    

 

Cort zu Bennyngkhuißen

2 ½

g

Berndt

2 ½

g

sin Knecht

   ½

g

Hermann Ruller Hoff, ist wuest

 

 

Hinrich Wyneken

1

g

Hasselharst

2

g

Diederich zu Bennyngkhuißen

1

g

Peter Rulle

1 ½

 

 

1565

(Staatsarchiv Münster, Herzogtum Westfalen, Landstände IV, Nr. 1a)

 es zahlten:                                                                    

 

Johan Ulenkuicken

2 ½

g

 

 

Joist Schmitt

3

g

 

 

sein Knecht

   ½

g

 

 

Johan Rulle

1

g

1

o

Herman Schulte

    ½

g

 

 

Henrich Wyneken

1

g

 

 

Johan Haselhorst

1

g

1

o

Berndt Niemeier

1

g

1

o

Berndt Dirichs

1 ½

g

 

 

 

1662

Einweihung der neu errichteten Kapelle . Sie ist die erste Filialkapelle der Stadtkirche Sankt Petri in Geseke und wird am 20. Juni geweiht.

(Alte Kapelle war abgebrannt, Erbauung unbekannt.)

 

1679

wird ein Schulte von Bönninghausen genannt, der für die Einsammlung und 

Ablieferung aller Einkünfte an die Herren von Hörde zuständig war.

 

1685

Kopfschatzung  für Benninghausen (Bönninghausen)

(Stadtarchiv Arnsberg, Landständisches Archiv IV A 2, p. 308-309)

 

es zahlten die Vollemeyers :      

 

Vit Ulenkuken

1

rth

18

gr

Fraw

 

 

27

gr

1 Sohn

 

 

27

gr

1 Tochter

 

 

4

gr

Johan Adam

2

rth

 

 

Fraw

1

rth

 

 

Knecht

1

rth

9

gr

Magdt

 

 

4

gr

 

                                           

 es zahlten die etwas geringeren Meyers :

 

Berndt Dierichs

1

rth

9

gr

 

 

Fraw

 

 

22

gr

6

d

Catharina Dünschen beyliggersche

 

 

4

gr

 

 

Johan Schulten

1

rth

9

gr

 

 

Fraw

 

 

22

gr

6

d

1 Sohn

 

 

24

gr

 

 

Tochter

 

 

4

gr

 

 

Steffen Wieneken

1

rth

18

gr

 

 

1 Bruder

1

rth

9

gr

 

 

2 Mägdte

 

 

8

gr

 

 

Berndt Niggeman

1

rth

18

gr

 

 

Frau

 

 

27

gr

 

 

1 Sohn

1

rth

9

gr

 

 

2 Töchter

 

 

8

gr

 

 

Martin Heßellhorst

1

rth

18

gr

 

 

1 Tochter

 

 

4

gr

 

 

Bruder

 

 

27

gr

 

 

Schwester

 

 

4

gr

 

 

Gerd Rulle

1

rth

18

gr

 

 

Fraw

 

 

27

gr

 

 

Sohn

1

rth

9

gr

 

 

Tochter

 

 

4

gr

 

 

Martin Luich

 

 

 

 

 

 

Fraw ob miseriam zusahmen

 

 

4

gr

 

 

Jürgen Schäffer

 

 

18

gr

 

 

Lucas Witte  Kuhirte

 

 

6

gr

 

 

 

1708

Die baufällige Kapelle wird neu errichtet und am 31. Mai eingeweiht.

 

1717

Kopfschatzung  für Benninghausen (Bönninghausen)

(Stadtarchiv Arnsberg, Landständisches Archiv IV A 7, p. 323-325)          

 

Ademmer

1

rthlr

24

gr

 

 

Fraw

 

 

30

gr

 

 

Bruder Anthon

 

 

20

gr

 

 

Vollknecht Caspar

1

rthlr

 

 

 

 

Knecht Herman

 

 

18

gr

 

 

Schaffer Frantz, so 40 Schaffe hat

1

rthlr

 

 

 

 

Magdt Gertrud

 

 

8

gr

 

 

halbe Magdt Angela

 

 

4

gr

 

 

alte Mutter

 

 

15

gr

 

 

der newer Ulenkucken

 

 

30

gr

 

 

Tonnis Schulte

 

 

30

gr

 

 

Fraw

 

 

15

gr

 

 

1 Sohn

 

 

24

gr

 

 

Tochter Catharina

 

 

5

gr

 

 

Sohn Geerdt

 

 

10

gr

 

 

Vollknecht Henrich

1

rthlr

 

 

 

 

Beyliggersche Trine Marie

 

 

13

gr

6

d

Beyliggersche Angela

 

 

13

gr

6

d

Johan Wieneke

 

 

30

gr

 

 

Fraw

 

 

15

gr

 

 

Sohn Henrich

 

 

10

gr

 

 

2 halbe Mägdte Angela et Gertrud

 

 

8

gr

 

 

Johan Rulle

 

 

30

gr

 

 

deßen Fraw

 

 

15

gr

 

 

ein Sohn Chord

 

 

10

gr

 

 

eine Tochter Eva

 

 

5

gr

 

 

ein Vollknecht Dirk

1

rthlr

 

 

 

 

eine Magd Margaretha

 

 

8

gr

 

 

Sylvester Haselhorst

 

 

30

gr

 

 

deßen Fraw

 

 

15

gr

 

 

2 Tochter Anna Elisabeth et Angela

 

 

10

gr

 

 

Sohn Johan Dirck

 

 

10

gr

 

 

eine alte Mutter

 

 

7

gr

6

d

Beyligger Herman  pauperes (arm)

 

 

 

 

 

 

Fraw                          pauperes

 

 

 

 

 

 

alte Ulenkuken

 

 

8

gr

 

 

dessen Fraw

 

 

4

gr

 

 

eine Tochter Ursula

 

 

1

gr

6

d

ein Sohn Johan Bernd

 

 

2

gr

9

d

Lucas

 

 

15

gr

 

 

dessen Fraw

 

 

7

gr

6

d

eine Tochter

 

 

2

gr

6

d

Peter Niggeman

 

 

8

gr

 

 

dessen Fraw

 

 

4

gr

 

 

Diederichs Meyer

 

 

8

gr

 

 

dessen Fraw

 

 

4

gr

 

 

Beyliggersche Elsche mit ihrem

 

 

 

 

 

 

Mann Jurgen Kuhlen

1

rthlr

4

gr

6

d

Trostersche Beyliggerin

 

 

13

gr

6

d

eine Tochter Anna

 

 

4

gr

6

d

 

Mittelalter-1802

Bönninghausen war im Mittelalter gegenüber dem Kloster Corvey , den Herren von Hörde und den Herren von Boke abgabepflichtig.

Der Grundbesitz gehört dem Kloster Corvey und den Rittern von Störmede. 

Der Besitz der Ritter von Störmede ging später durch Erbfolge (Heirat)

in den Besitz der Familie von Hörde in Schwarzenraben über.

Dem Kloster Corvey und damit zum Vietsamt Mönninghausen , das auch von der 

Familie von Hörde verwaltet wurde, gehörten in Bönninghausen 

die Höfe Haselhorst, Niggemann, Wieneke, Schulte und Ulenküken.

Der Familie von Hörde gehörten somit die Höfe Ademmer, Dieks und Rülle. 

Der Hof Rülle war aber Eigentum des Zweiges der Familie von Hörde in Boke,

als dieser Zweig ausgestorben war, kam auch der Hof Rülle in das Eigentum der Familie von Hörde in Schwarzenraben.

 

1802/1803

Mit dem Untergang des alten Reiches und dem Übergang des Herzogtums Westfalen 

an die Landgrafschaft bzw. das spätere Hessen beginnt auch eine Reform der unteren Verwaltungsebenen. Bönninghausen, das ja zum Gogerichtsbezirk Geseke des Reiches gehörte, ist nun Teil des umfanggleichen neugebildeten Amtes Geseke, 

das 1812 in Justizamt Geseke umbenannt wird.

 

1809/1812

Die Eigenhörigkeit in Bönninghausen wird abgeschafft. Bönninghausen gehört nun 

zum Justizamt Geseke, Übergang zum Herzogtum Hessen.

 

1828

Auflösung der Gutsherrlichen Gefälle durch Geldzahlungen. 

Die Bönninghäuser Bauern sind jetzt Privatbesitzer des bisher den Gutsherren gehörenden Ackerlandes.

 

1833

Markenteilung – Das bisher gemeinsam von den Hudeberechtigten

genutzte Mönninghauser- und Bönninghauser Bruch (Allmende) wird geteilt.

 

1843

Gründung des Amtes Störmede mit Sitz in Ehringhausen. Erstmals wird der Name Bönninghausen genannt, um es von Benninghausen bei Lippstadt

zu unterscheiden.

 

1860

Im Juni 1860 wird eine Schützengesellschaft Bönninghausen gegründet.

 

1862

Die jetzige, neue aus Backsteinen errichtete Kapelle wird am 14. Juni eingeweiht.

 

 

1870

Am Störmeder Bach wird eine Mühle erbaut, die mit Hilfe von Wasserkraft das

Korn der Bauern aus den umliegenden Dörfer mahlte.

Der Mahlbetrieb wurde 1937 durch Abwanderung des Eigentümers nach Pommern eingestellt.

 

 

 

1884

Gründung eines gemeinsamen Schulverbandes mit dem Dorf Mönninghausen.

 

1895

In Bönninghausen wohnen 98 Personen, 52 Männer und 46 Frauen.

97 Personen sind katholisch, eine evangelisch. Es werden 15 Wohnhäuser bewohnt. 

Der Ort ist 181,4 ha groß.

 

19. Jhd.

Noch 6 Höfe in Bönninghausen unterstehen dem Vitsamt Mönninghausen.

 

1909

Das Amt Störmede verpflichtet das Dorf Bönninghausen zur Errichtung einer Feuerwehr. Bereits 1889 wurde eine Feuerspritze gekauft.

 

1. Weltkrieg

Das Ehrenmal nennt 3 Gefallene in Bönninghausen.

Bernhard Rülle, Bernhard Nolte und Johannes Kahr.

 

 

2. Weltkrieg

Das Ehrenmal nennt 6 Gefallene und 2 Vermisste in Bönninghausen. 

Bernhard Schulte, Norbert Ademmer, Josef Ademmer, Johannes Ewers, 

Josef Struwe, Bernhard Hesse, Heinrich Hauschild und Bernhard Wieneke.

 

1975

Bönninghausen wird im Zuge der kommunalen Neuordnung mit den Gemeinden Ehringhausen, Eringerfeld, Ermsinghausen, Langeneicke, Mönninghausen und Störmede der Stadt Geseke zugeteilt und liegt nun im neugebildeten Kreis Soest.

 

1979

Zusammenschluss der Bönninghauser- und Mönninghauser-Schützen unter dem

Namen Schützenverein Mönninghausen-Bönninghausen 1859 e.V. 

  

 

 1982

 Anlegung eines Kinderspielplatzes mit Errichtung einer Blockhütte gegenüber

der Anna Kapelle

  

 

1984

Bau der zentralen Trinkwasserversorgung, kein Anschlusszwang.

 

1993/1994

Errichtung eines Gemeindehauses und Gründung einer Dorfgemeinschaft e.V.

 

 

 

 1996/2003

 Entstehung  des cirka 40 ha großen Naturschutzgebietes in der Bönninghauser Gemarkung, eingebunden in dem Schutzgebiet Stockheimer-Bruch.